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Landtagswahl 2024: Sächsische Grüne blamieren sich mit Wahlwerbespot

Landtagswahl 2024: Sächsische Grüne blamieren sich mit Wahlwerbespot

Landtagswahl 2024: Sächsische Grüne blamieren sich mit Wahlwerbespot

Der Untergang Pompejis und der Wahlwerbespot der Grünen – die Partei entwirft Schreckensszenarien
Der Untergang Pompejis und der Wahlwerbespot der Grünen – die Partei entwirft Schreckensszenarien
Der Untergang Pompejis und der Wahlwerbespot der Grünen – die Partei entwirft Schreckensszenarien Foto: picture alliance / AP Photo | Tony Dejak / X-Account der Grünen in Sachsen
Landtagswahl 2024
 

Sächsische Grüne blamieren sich mit Wahlwerbespot

Die kommende sächsische Landtagswahl verspricht vermutlich kein großer Triumph für die Grünen zu werden. Das sollte sie aber vielleicht. Denn sonst drohe eine Kaskade an apokalyptischen Szenarien, will einem die Partei in ihrem neuen Wahlwerbespot weismachen.
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Wer selbst nicht viel Attraktives anzubieten hat, mag hin und wieder geneigt sein, die Alternativen einfach noch schlimmer aussehen zu lassen. Mein Brötchen mag furchtbar schmecken, teilt man dem Gegenüber dann mit gespielter Sorge mit, aber das Brötchen des Bäckers gegenüber, ja, das ist buchstäblich vergiftet.

So ähnlich dachten es sich wohl auch die Grünen in Sachsen. Zugegebenermaßen, das Bundesland ist ja wirklich kein leichtes Pflaster für die Partei. Woanders mag sie weltanschaulich den Ton angeben, doch auf den rauen, Simson-befahrenen Landstraßen des Erzgebirges und der Sächsischen Schweiz dürften sie eher ein mißbilligendes Knurren ernten. Mindestens. In aktuellen Landtagswahl-Umfragen steht sie bei sieben Prozent.

In ihrem Werbespot für die kommende Landtagswahl präsentieren die sächsischen Grünen jedenfalls sehr wenig eigenes Programm. Stattdessen tun sie das, was sie sonst eher der AfD vorwerfen: Angst schüren.

Freiheit bedeutet: Keine migrationskritischen Plakate

„Freiheit, Demokratie. Das sind für mich Selbstverständlichkeiten. Daß man für sie kämpfen muß, das kenne ich nur aus Erzählungen meiner Eltern. Aber was, wenn das alles eben nicht selbstverständlich ist?“, sagt eine junge Frau am Beginn des mit bedrohlicher Musik unterlegten einminütigen Clips.

Demokratie und Weltoffenheit müßten verteidigt werden, heißt es weiter. Für „ein Sachsen, in dem die Menschen gleiche Chancen haben, egal, woher sie kommen.“ Das klingt herzig, aber durch die bald darauf hineingeschnittenen Bilder wird dennoch deutlich, worauf man anspielt. „Stop! Asylbetrüger Go Home!“ steht da auf einem Plakat, das im Hintergrund zu sehen ist.

Die Stimme der jungen Frau wird deutlich: Ihr Sachsen, das Sachsen, das die Grünen meinen, werde auch gegen jene verteidigt, die die Freiheit zerstören wollten. Also: Gegen Menschen, die migrationskritische Demonstrationen besuchen. Denn Freiheit herrscht bekanntlich vor allem dort, wo möglichst wenig gegen Migration demonstriert wird – und wo man das mit dem „Asylbetrug“ nicht so eng sieht.

Die 2000er möchten ihre Glatzköpfe zurück

Denn sonst könnten „Zuversicht“ und „Freiheit“ bald „nur noch in Erzählungen“ existieren, warnt die Stimme weiter. Dazu gibt es auf der Bildebene: einen Graffiti-Putin, ausgedörrte Flußufer, brennende Wälder, und zwei Uralt-Fotos aus den 2000er Jahren, eines von einer Demonstration „Autonomer Nationalisten“ und das Bild eines Glatzkopfs, das man im Wikipedia-Artikel zum Begriff „Skinhead“ findet.

Etwas Pathos gehört ja immer zur Politik. Aber hier werden doch etwas arg wirre Bedrohungsszenarien entworfen. Der russische Präsident Wladimir Putin wird, unabhängig vom sächsischen Wahlergebnis, kaum in Dresden einmarschieren. Auf das Entstehen oder Ausbleiben von Waldbränden und Dürren wird die Politik des Bundeslandes ebenfalls sehr wenig Einfluß haben.

Und die 2000er-Skinheads, die wohl so etwas wie die große rechte Gefahr an die Wand malen sollen? Nun, die wurden bekanntlich in der antifaschistischen DDR herangezüchtet und gediehen dort trotz oder gerade wegen Stasi und Staatspropaganda ganz prächtig. Und sollte jemals wieder eine solche Bewegung entstehen, könnte wohl kaum jemand ostdeutsche Jugendliche effektiver in deren Arme locken als der arrogante Nörgelton einer grünen Regierung. „So weit darf es niemals kommen!“ bleut uns die junge Frau zum Schluß des Videos noch einmal ein. Nunja. Die Gefahr dürfte bei den aktuellen Umfragewerten auch kaum bestehen.

Der Untergang Pompejis und der Wahlwerbespot der Grünen – die Partei entwirft Schreckensszenarien Foto: picture alliance / AP Photo | Tony Dejak / X-Account der Grünen in Sachsen
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